Oberberg-Aktuell.de: RWE holt den Pokal – Podolski sieht Rot

09.01.2023

08-01-2023Cup-vor1

Gummersbach – Bei der 8. Auflage des Schauinsland Reisen Cups sichert sich Drittligist Rot-Weiss Essen den Titel im Finale gegen Blau-Weiß Lohne – Unterklassige Teams spielen groß auf – Platzverweis für Ex-Nationalspieler nach Ausraster.

Bei der letzten Auflage des Schauinsland Reisen Cups waren sie im Finale noch knapp am Karlsruher SC gescheitert, dieses Mal ging der Pokal aber ins Ruhrgebiet. Die Spieler von Rot-Weiss Essen feierten nach ihrem klaren 8:3  gegen Blau-Weiß Lohne mit Hunderten mitgereisten Fans in der vollen Gummersbacher SCHWALBE arena. „Dass der KSC uns vor drei Jahren geschlagen hat, ist längst vergessen. Heute haben wir gezeigt, dass wir es auch in der Halle können“, freute sich RWE-Fan Ralf Schmünck, der gemeinsam mit seiner Frau Susanne zum zweiten Mal nach Gummersbach gereist war, um seinen Verein zu unterstützen.

Doch für den Champion aus dem Pott sah es nicht in jeder Partie so einfach aus wie im Endspiel. In Gruppe B hatten am Ende alle drei Kontrahenten drei Zähler auf dem Konto und somit zog neben RWE noch der 1. FC Kaan-Marienborn, der von Thorsten Nehrbauer (früher TuS Homburg-Bröltal) trainiert wird, ins Halbfinale ein, während für Titelverteidiger Karlsruhe, seines Zeichens immerhin Zweitligist, bereits nach zwei Matches Endstation war. „Ich freue mich wieder über eine volle Arena und spannende Spiele“, so Veranstalter Markus Krampe, der den Weltmeister Lukas Podolski zusammen mit seinem polnischen Team Gornik Zabrze zum wiederholten Mal nach Gummersbach geholt hatte. Der 37-jährige Publikumsliebling war es auch, der mit den Bambini-Teams der JSG Wiehltal und des ETuS Bissingheim das Turnier eröffnet hatte.

In Gruppe A dominierte der Regionalligist aus Lohne, der es dann auch ins Finale schaffen sollte. Mit zwei klaren Siegen wurden der Zweitligist Hamburger SV, der mit nur wenigen Stammkräften und vielen jungen Akeuren angereist war, und Zabrze auf die Plätze verwiesen. In den K.o-Partien ließ zunächst die Treffsicherheit der Mannschaften nach. Im ersten Halbfinale zwischen Lohne und Kaan-Marienborn klingelte es erst in der zweiten Hälfte. Daniel Waldrich schoss die Siegerländer in Führung, Phil Sarrasch und Gianluca Przondziono drehten das Spiel binnen einer Minute noch zugunsten der Niedersachsen.

Noch mehr Spannung bot das zweite Halbfinale, in dem Lukas Podolski nach einem Tête-à-Tête mit Schiedsrichter Nico Fuchs sogar die Rote Karte sah: Sekunden vor dem Ende stand es 2:2 und sowohl RWE als auch Gornik bereiteten sich schon mental auf das Neunmeterschießen vor, als sich Luca Wollschläger ein Herz nahm und den Siegtreffer für Essen markierte. Der Rotsünder entschuldigte sich übrigens später für den Ausraster und kündigte an, seine Karriere aller Voraussicht nach für ein weiteres Jahr fortsetzen zu wollen. 

„Ich bin Fan keiner der Mannschaften, aber die Spiele hier haben es in sich“, resümierte Axel Leopold, der dem Spielgeschehen aus Block H zuschaute. Im Endspiel gab es kein Durchatmen mehr. Der mitgereiste Anhang aus dem Ruhrgebiet puschte seine Mannschaft mit Dauergesang nach vorne. Last-Minute-Mann Luca Wollschläger netzte auch die Führung nach nur drei Spielminuten ein. Zwar glichen die Lohner durch Gianluca Przondziono aus, die Treffer von Ron Berlinski, Felix Herzenbruch und Lawrence Ennali ergaben aber schon zur Pause ein deutliches 4:1 .

Der Trend verfestigte sich in der zweiten Hälfte der Partie und die Essener wurden auf dem Pokal verewigt. Gornik Zabrze mit Lukas Podolski setzten sich im Neunmeterschießen um Platz drei gegen Kaan-Marienborn durch.

 

Gruppe A

Blau-Weiß Lohne – Hamburger SV 3:0

Blau-Weiß Lohne – Gornik Zabrze 3:1

Hamburger SV – Gornik Zabrze 4:4

 

1. Blau-Weiß Lohne 6:1 Tore, 6 Punkte

2. Gornik Zabrze 5:7 Tore, 1 Punkt

3. Hamburger SV 4:7 Tore, 1 Punkt

 

Gruppe B

Karlsruher SC – Rot-Weiss Essen 1:6

Karlsruher SC – 1. FC Kaan-Marienborn 4:1

Rot-Weiss Essen – 1. FC Kaan-Marienborn 1:5

1. Rot-Weiss Essen 7:6 Tore, 3 Punkte

2. 1. FC Kaan-Marienborn 6:5 Tore, 3 Punkte

3. Karlsruher SC 5:7 Tore, 3 Punkte

 

Halbfinale

Blau-Weiß Lohne – 1. FC Kaan-Marienborn 2:1

Rot-Weiss Essen – Gornik Zabrze 3:2

 

Neunmeterschießen um Platz 3

Gornik Zabrze – 1. FC Kaan-Marienborn 2:1

 

Finale

Rot-Weiss Essen – Blau-Weiß Lohne 8:3

 


Quelle: Oberberg-Aktuell.de